Business-Simulationen: Maßgeschneidert oder ready-to-use?

Maximierung von Lernen durch Erleben & Umsetzen

Vielleicht erinnern Sie sich noch an „Business Simulationen – mehr als nur „fun by gamification“ – dort wurde davon gesprochen, dass Simulationen maßgeschneidert oder ready-to-use sein können (s. HR Performance 6, 2017). Es stellt sich also die Frage: Wann sollten Simulationen zu 100 Prozent auf das eigene Unternehmen maßgeschneidert sein und wann sind „ready-to-use“, sprich bereits existierende Simulation die richtige Wahl?

Maßgeschneidert vs. ready-to-use?

Die Antwort erscheint zunächst offensichtlich: Im Optimalfall nutzt die Personalentwicklung eine für das eigene Unternehmen zu 100% maßgeschneiderte Simulation. Denn: Eine maßgeschneiderte Simulation reflektiert 1:1 Ihr Unternehmen und Wiedererkennungswert sowie unmittelbarer Lerntransfer sind schon im ersten Augenblick gegeben. Demgegenüber stehen aber die Fragen der Häufigkeit der Nutzung – insbesondere im Hinblick auf das Investments. Die Entwicklung einer maßgeschneiderten Simulation ist aufwendig. Finanziell sind damit Aufwendungen in Höhe von 9.000 bis 40.000+X € zu budgetieren – abhängig Komplexität und der Art der Simulation (Online vs. Board & statisch vs. flexible). Hat man als Personalentwickler nur einen begrenzten Teilnehmerkreis und/oder agiert innerhalb eines limitierten Budgets, ist die Entscheidung für eine existierende, standardisierte Simulation die richtige Entscheidung. Deshalb unterscheiden Sie sorgsam beim Einkauf einer Simulation. Folgendes: Eine ready-to-use Simulation darf nicht „One-Size Fits-All“- Lösung sein! Das bedeutet: Bietet der Simulationsanbieter keine Adaptation einer schon existierenden Simulation auf Ihr Unternehmen an, sollten Sie weitersuchen – gemeint ist nicht die Adaptation der Inputs, sondern wirklich die Anpassung der Simulations-Hardware und der Lernziele!

Ein guter Simulationsanbieter kann Ihre  
  • realen Geschäftsereignisse
  • realen Mitarbeiter-/Kunden-/…-profile
  • zentralen Prozessschritte
in die Simulation integrieren und so eine ready-to-use Simulation zu einem bis zu 60-80% maßgeschneiderten Produkt machen!

Option 1: Entwicklung einer maßgeschneiderten Simulation

Wichtig bei maßgeschneiderten Simulationen ist: Sie müssen einen effektiven Spagat leisten zwischen Komplexitätsreduktion auf der einen und Replikation der Unternehmensprozesse sowie deren Wechselwirkungen auf der anderen Seite sein. So aufgestellt muss die Simulation dann adäquat auf Ihre Lernziele einzahlen.

Option 2: Adaption einer ready-to-use Simulation – Beispiel: SIMSales Retail®

SIMSales Retail® ist beispielhaft eine Simulation für alle Verkaufsmitarbeiter und Sales Business Partner im Einzelhandel – sie unterstützt die Effizienzsteigerung im Verkauf.

Das Setting

Mit SIMSales Retail® nehmen Teilnehmer die Rolle von Verkäufern in konkurrierenden Unternehmen des Einzelhandels ein und simulieren den kompletten Verkaufsprozess.

simulationsprozess

Simulationshardware

  • Simulationsboard
  • Kundenprofile
  • Ereigniskarten
  • Fragekarten
  • Infokarten

So erfolgen Adaptionen

Lernziele (LZ): Schwerpunkte & Akzentuierungen im Simulationsprozess gemäß der LZ Hardware:
  • I.d.R. wird das generische Board nicht verändert. Wichtig aber ist, dass die eingesetzte Storyline – der Kontext in dem die Simulation durchlaufen wird – die Strategie, die Herausforderungen und andere Unternehmensspezifika aufgreift.
Unternehmensspezifika finden darüber hinaus durch folgende Adaptionen Berücksichtigung:
  • Kundenprofile (KP) werden überarbeitet, so dass die V ihren realen Kunden im Training begegnen
  • Ereigniskarten integrieren die täglichen Herausforderungen der V und ihre Lernfelder – z.B. Umgang mit Kundeneinwänden, Produktpräsentation, Wettbewerberverhalten
  • Fragekarten fokussieren Fragetechniken, die spezifisch auf den Kundenkreis und dem dem Unternehmen zugeschnitten sind
  • Infokarten mit spezifische Informationen zu den eigenen Produkten und dem Unternehmen